NAG weist Ergebnisse der Bertelsmann-Studie zum "Geteilten Krankenversicherungsmarkt" zurück

Aichach, 17.02.2020 - Mit großer Skepsis hat die NAG auf die jüngsten Veröffentlichungen zu einer Bertelsmann-Studie reagiert, nach der behauptet wird, dass der Einbezug aller PKV-Versicherten in die Gesetzliche Krankenversicherung dort zu Beitragseinsparungen von 145 Euro pro Mitglieder führen würde. "Schon diese Grundannahme trägt aus unserer Sicht nicht.", schildert Gaby Mücke, Vorsitzende der NAG. "Die für die Ärzte wegfallenden Mehreinnahmen durch die PKV würden direkt zu Lasten der medizinischen Versorgung führen." Zurecht weise zudem der PKV-Verband darauf hin, dass bei Betrachtung nur der ambulanten Medizin die vermeintliche Ersparnis bei nur noch 48 Euro läge.

Demgegenüber stehe der Verlust von weit über 70.000 Arbeitsplätzen in den Unternehmen der Versicherungswirtschaft und eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung, betont die NAG. "Der Beitrag der Privaten Krankenversicherung zur Gesundheitsversorgung, als Arbeitgeber und als Steuerzahler wird bei derlei Milchmädchenrechnungen leider immer wieder außenvorgelassen." moniert Mücke. Vielmehr sei demgegenüber damit zu rechnen, dass die Beiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung für alle deutlich steigen würden.

Zudem gehe die Studie von einem sofortigen Wechsel aller PKV-Versicherten in die GKV aus, was sowohl an praktischen aber auch an verfassungsrechtlichen Hürden scheitern würde. „Hier werden mit mathematischen Spielereien erneut Begehrlichkeiten der Befürworter einer so genannten "Bürgerversicherung" genährt, deren Konzepte sich bislang sämtlich als nicht tragbar erwiesen haben.", so Mücke. Die NAG stehe an der Seite der PKV-Beschäftigten und werde nicht nachlassen, auf die Unzulänglichkeiten der Konzepte, die nachteiligen Implikationen für die Versorgung im Gesundheitswesen und die sozialen Folgen für die PKV-Beschäftigten hinzuweisen, wenn politische Parteien gemeinsam mit ver.di und dem DGB auf die Abschaffung der PKV hinarbeiten.

Diese Presseerklärung finden Sie hier als PDF-Version.

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